Nachdem sich die evangelischen Christen in Bodenmais einige Jahre in einer Holzbaracke zu den Gottesdiensten versammelten, wurde im September 1962 der Grundstein für die St. Johanneskirche gelegt.
Am 10.11.1963 wurde sie durch Regionalbischof OKR Bürkstimmer eingeweiht. Die Kirche war von Anfang an in Bezug auf ihre Größe und Ausstattung auf die Bedürfnisse einer Urlaubergemeinde abgestimmt: Sie bietet Raum zum Nachdenken und zur Stille und will zugleich vertraute, heimatliche Gefühle wecken.
Entstehung und Bedeutung der St. Johanneskirche
Architektur, Offenheit und künstlerische Gestaltung
Die Architektur der Kirche wirkt durch die Fichtendecke und die ovale Grundform gleichzeitig anheimelnd und offen.
Der steile Dachwinkel erinnert an ein Zelt, die Behausung der Reisenden – eine bewusste Verbindung des Architekten Wörlen aus Passau zu den Urlaubern, die diese Kirche besuchen.
Das Bauwerk bildet zudem einen wunderbaren Rahmen für Ausstellungen und Konzerte und bietet viel Abwechslung für Augen und Ohren. Die St. Johanneskirche steht allen Menschen offen, die einen Ort der Stille suchen, um im Gebet und mit offenen Augen Gottes Nähe zu spüren; sie ist daher tagsüber jederzeit zugänglich.
Die Materialien der Kirche – Glas, Holz und Stein – stammen bewusst aus dem Bayerischen Wald.
Besonders beeindruckend ist das Glasfenster des früheren Leiters der Zwieseler Glasfachschule, Bernhard Schagemann, das die sieben Siegel aus der Offenbarung des Johannes und das himmlische Jerusalem darstellt
Die Orgel
lm Februar 1969 wurde auf der Empore der Kirche eine 1-manualige Orgel mit koppelbarem Pedal von der Firma Michael Weise aus Plattling in den Dienst gestellt. Im Manual verfügte sie über 6 klingende Register, im Pedal über 1 klingendes Register. Es handelt sich um ein Schleifladen Instrument mit mechanischer Spiel- und Registertraktur.
Überholung der Orgel nach 48-jährigem Dienst
Nach dieser langen Zeit standen eine Reinigung, Reparatur, Neuintonation und Ergänzung an. Die von der Firma Edgar Töpfer durchgeführten Arbeiten umfassten eine komplette Reinigung des gesamten Werkes, Überarbeitung der Manual Klaviatur Lagerungen sowie eine Neuintonation um dem Werk eine Ausgeglichenheit, Klangvolumen und Grundtonfülle zu verleihen. Außerdem wurde der bisherige Winddruck deutlich erhöht. Das Register Quintadena 8‘ wurde gegen ein Salicional 8‘ ausgetauscht, der Oktav 2‘ durch ein Nazard 2 2/3‘, und die Mixtur wurde auf einen neuen Pfeifenstock aufgestellt um einen Vorabzug Oktav 2‘ aus der Mixtur 4-fach zu realisieren.
Im Herbst 2017 wurde die Orgel nach den erfolgreich durchgeführten Arbeiten wieder feierlich in den Dienst gestellt.